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Spiegelersatz


Mercedes-Benz Actros MirrorCam

Die MirrorCam besteht aus zwei links und rechts am Dachrahmen befestigten Kameras, zwei hochformatigen, im Fahrerhaus an den A-Säulen befestigten Monitoren sowie den Steuerelementen im Türmodul und im Secondary Display. Außerdem gibt es auf der Beifahrerseite sowie am Bett je eine Taste zum Einschalten der MirrorCam bei ausgeschaltetem Motor. Die von den Kameras übertragenen Bilder werden mit einer Auflösung von 720 x 1.920 Pixel auf die zwei 15,2" großen Monitore übertragen. Analog zum herkömmlichen Spiegelsystem ist das Monitorbild in Haupt- und Weitwinkelsichtbereich gegliedert.


Da die Kameras der MirrorCam am Dachrahmen befestigt sind und sich die Monitore im Inneren des Fahrerhauses befinden, hat der Fahrer eine erheblich verbesserte direkte Sicht durch die Seitenscheiben. Der Blick schräg nach vorn ist frei, weil die großen Außenspiegel fehlen, die dem Fahrer bei einem herkömmlichen Spiegelsystem in vielen Situationen die Sicht nehmen. Das ist besonders beim Heranfahren an Kreuzungen und Kreisverkehre, beim Rangieren und in engen Kurven von Vorteil.


Beim Rückwärtsrangieren unterstützt die MirrorCam den Fahrer ebenfalls: Die Anzeige im Display wechselt dann in eine spezielle Rangieransicht. Insbesondere das rückwärts um die Kurve Rangieren wird erleichtert, da auch weiter entfernte Bereiche im Fahrzeugumfeld größengleich dargestellt werden. Diese Ansicht wird automatisch beim Einlegen des Rückwärtsgangs aktiviert und bleibt dann auch beim Vorwärtsfahren bis zehn km/h oder bis zur Deaktivierung durch Knopfdruck angezeigt.



Bessere Einschätzung des rückwärtigen Verkehrs


Auch die Distanzlinien im Display der MirrorCam sind eine sinnvolle Unterstützung: Sie helfen dem Fahrer, Abstände zu Objekten hinter dem eigenen Fahrzeug der Fahrsituation angemessen besser einzuschätzen. Zudem kann er vor dem Losfahren über das Türbedienfeld eine der Linien so platzieren, dass sie ihm das Ende des eigenen Fahrzeugs im Bild symbolisiert. Zu diesem Zweck legt er wegen ihrer guten Sichtbarkeit beispielsweise einfach seine Warnweste auf dem Boden neben das Trailer-Ende und richtet die Linie entsprechend aus. Detektiert das System den Wechsel einer gezogenen Einheit wie einem Auflieger oder Anhänger, wird der Fahrer durch Blinken der Linie darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Zuglänge möglicherweise geändert haben könnte. Eine Neuausrichtung ist jedoch nur dann nötig, wenn dies tatsächlich der Fall ist. Später auf der Fahrt beim Überholen zeigt ihm die MirrorCam dann mit roten, orangen und gelben Markierungen an, ob er bereits sicher auf die rechte Spur zurückkehren kann oder ob noch ein paar Meter zum nötigen Sicherheitsabstand fehlen.


Ein besonderes Highlight der MirrorCam kommt bei Kurvenfahrten mit dem Sattelzug zum Tragen: Hier schwenkt das Bild des kurveninneren Displays mit, sodass der Fahrer das Trailer-Ende während der Kurvenfahrt immer perfekt im Blick behalten kann. Mit einem herkömmlichen Spiegelsystem dagegen zeigt der kurveninnere Spiegel aufgrund des Knickwinkels des Sattelzugs oft nur die Seitenwand des Trailers. Der Fahrer läuft so viel eher als mit der MirrorCam Gefahr, die Kurve zu schneiden und mit einem Hindernis zu kollidieren.




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